Sedo, der weltweite Marktführer im sogenannten Secondary Market was Domainhandel betrifft – veröffentlicht seit einiger Zeit jedes Quartal eine Marktübersicht in welcher – ähnlich eines Börsen- bzw. Aktienquartalsbericht auf die Domain-wetter-lage eingegangen wird.
Die Aktuelle Studie für das Q2 2009 lässt sich hier finden: Domainmarktstudie
Was sagt dieser Bericht aus: Viele Domainer vergleichen die Zahlen von Quartal zu Quartal ganz genau um z.B. festzustellen – “ah super .de und .com sind die Spitzenreiter – also weiterhin in diese TLDs investieren”.
Doch was sagt die Studie wirklich? Meiner Meinung nach so gut wie nichts….
Das .com besser als .net ist hätte man vermutlich auch so gewusst – alleine das es da ein paar Millionen mehr Domains gibt ist wohl klar das da auch mehr verkauft wird.
Ein Durchschnittspreis pro verkaufter Domain – bei .com laut Sedo z.B. von 3.417 EUR (2007) nun auf 1.311 EUR (aktuell) gesunken sagt ebenso so gut wie nichts aus.
Nur ein oder zwei Top-Verkäufe können die gesamte Statistik ins wanken bringen da die Zahl der Domains die über Sedo gehandelt werden in Wirklichkeit nur einen kleinen Teil des Marktes wiederspiegelt. Besonders die “echten” großen Deals werden üblicherweise durch direkte Kontakte und nicht über Sedo gemacht – ebenso sind diese Deals im Normalfall nicht öffentlich.
Bei geschätzten 2000 Domainverkäufen über Sedo kann z.B. der Verkauf einer Domain wie office.com welche gerade von Microsoft erworben wurde das Bild extrem verzerren. Der Preis einer office.com liegt wohl sehr warhscheinlich über 1 Million.
Beispielrechnung:
2000 Domains zu EUR 1.311 (Durchschnittspreis)
oder 2000 Domains + office.com (Annahme 1 Mio) – ergibt neuen Durchschnittspreis von EUR 1810.
Unterm Strich: Eine nette Sache von Sedo – verlassen oder gar “blenden lassen” darf man sich von den Zahlen aber nicht. Auswirkung auf das Domainwetter: